Sozialregion 7: Nordost (Hainichen)

Bildquelle: Landkreis Mittelsachsen

Über sechs von sieben Sozialregionen des Landkreises Mittelsachsen wurde in den vergangenen Wochen gebloggt. Der heutige Blogbeitrag ist thematisch der letzte Beitrag dieser Serie und widmet sich der Sozialregion 7: Nordost (Hainichen).

Angrenzend an den Landkreis Meißen und den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge liegt im Nordosten des Landkreises die Sozialregion 7: Nordost (Hainichen). Charakteristisch für die Sozialregion ist die Nähe zu Freiberg. Zu dieser Sozialregionen gehören zwei Städte und vier kreisangehörige Kommunen.

Land & Leute

Zum Stichtag 31.12.2021 leben 29.659 Menschen in der Sozialregion 7: Nordost (Hainichen). Somit ist die Sozialregion die Region mit den wenigsten Einwohnerinnen und Einwohnern. Das Verhältnis zwischen der Anzahl der Frauen (14.864) und der Anzahl der Männer (14.795) ist nahezu ausgewogen.

Auch im Nordosten des Landkreises ist die Bevölkerungszahl rückläufig. In den letzten 10 Jahren (2011 bis 2021) hat die Gesamtbevölkerung um 1.710 Personen abgenommen.

Der Anteil der ausländischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung beträgt im Jahr 2020 2,5 Prozent und hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte erhöht.

Ein Blick in die Gemeinden der Sozialregion 7: Nordost (Hainichen)

In Großschirma leben zum 31.12.2021 5.531 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Namensgeberstadt Hainichen ist die bevölkerungsreichste Kommune in der Region (8.438 Personen). Die Kommune Halsbrücke zählt 5.040 Einwohnerinnen und Einwohner. In Oberschöna haben 3.286 Menschen ihr Zuhause. Zum Klosterbezirk Altzella gehört die ländlich geprägte Kommune Reinsberg und zählt 2.802 Einwohnerinnen und Einwohner und Striegistal, die Gemeinde zählt 4.562 Bürgerinnen und Bürger.

Oberschöna, Großschirma und Halsbrücke sind Nachbarkommunen der Universitätsstadt Freiberg.

Jung & Alt

Im Jahr 2021 wurden in der Sozialregion 7: Nordost (Hainichen) 243 Kinder geboren. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Geburten niedriger (2020: 265).

Die Anzahl der Gestorbenen war in den Jahren 2019 bis 2021 steigend. Im Jahr 2021 sind über doppelt so viele Menschen gestorben wie geboren wurden (490).

Der Anteil der Bevölkerung 65 Jahre und älter liegt bei 25,8 Prozent und ist somit im Vergleich zu den anderen Sozialregionen deutlich geringer.

Dass die Sozialregion altersstrukturell jünger ist, verdeutlicht auch der Anteil der Minderjährigen an der Gesamtbevölkerung. Dieser liegt im Jahr 2021 bei 17,4 Prozent und ist im Vergleich zu den anderen Sozialregionen merklich höher. Zudem hat die Region den höchsten Anteil an der Bevölkerung unter 3 Jahren im Landkreis.

Das Verhältnis der Bevölkerung unter 20 Jahren zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter kann mithilfe des Jugendquotienten beschrieben werden. Dieser liegt im Jahr 2021 bei 34,6 und hat sich in den vergangenen Jahren konstant erhöht. Der Jugendquotient liegt in der Sozialregion über dem Landkreiswert von 31,8 und auf demselben Niveau wie der Jugendquotient in der Sozialregion 2: Südost (Sayda). Der Anteil der Älteren in Bezug auf die erwerbsfähige Bevölkerung (Altenquotient) ist im Vergleich aller Sozialregionen der geringste und beträgt im Jahr 2021 46,8. Der Altenquotient der Sozialregion 7: Nordost (Hainichen) liegt dabei deutlich unter dem Landkreiswert (54,1).

Arbeit & Materielle Unterversorgung

Auch im Bereich Arbeit & Materielle Unterversorgung wird die jüngere Bevölkerungsstruktur deutlich. So ist der Anteil der Erwerbsfähigen an der Gesamtbevölkerung in der Sozialregion der zweithöchste Wert im Landkreis Mittelsachsen (55,1 Prozent), nur in der Sozialregion 1: Freiberg ist der Anteil höher (55,9 Prozent). Die Beschäftigungsquote der Sozialregion liegt bei 77,4 Prozent und ist damit im Vergleich zu den anderen Sozialregionen die höchste.

Nicht alle Menschen können einer Arbeit bzw. Erwerbstätigkeit nachgehen. Die Sozialregion hat absolut die geringste Anzahl an Arbeitslosen (2020: 689 Personen). Der Anteil arbeitsloser Jugendlicher liegt im Jahr 2020 bei 2,0 Prozent.

Die Quote der Mindestsicherungsleistungen (ohne Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz) ist rückläufig und liegt in der Sozialregion 7: Nordost (Hainichen) im Jahr 2020 bei 2,8 Prozent und somit auf dem gleich niedrigen Niveau wie in der Sozialregion 2: Südost (Sayda).

Im Kontext Arbeit & Materielle Unterversorgung kann die Region durch die hohe Beschäftigungsquote der Sozialregion, dem geringen Anteil an arbeitslosen Menschen und durch die niedrige Mindestsicherungsquote charakterisiert werden. Ergänzend zu dieser Beschreibung hat die Region darüber hinaus auch die niedrigste Wohngeldquote im Landkreis Mittelsachsen (2020: 1,2 Prozent), der Anteil der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern, also Haushalte, deren Einkommen hauptsächlich durch Transferleistungen gedeckt wird, ist im Nordosten ebenfalls am geringsten (2020: 15,8 Prozent). Auch die Quote der alleinerziehenden Bedarfsgemeinschaften ist in keiner anderen Sozialregion geringer (2020: 13,4 Prozent).

Die Inanspruchnahmequote der Hilfen zur Erziehung beträgt 2021 in der Sozialregion 7: Nordost (Hainichen) 0,7 Prozent. Die Quote ist damit die niedrigste unter allen Sozialregionen des Landkreises Mittelsachsen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist diese jedoch ansteigend. Fachlichen Rat oder Begleitung in der Erziehung können Eltern von Kindern und Jugendliche im Rahmen der sogenannten Hilfen zur Erziehung empfangen.

Schülerinnen, Schüler & Perspektiven

Mit der Einschulung beginnt ein neuer Lebensabschnitt für die Kinder. Zuvor werden die Vorschülerinnen und Vorschüler im Rahmen der Schuleingangsuntersuchungen ärztlich untersucht. Hierbei soll festgestellt werden, ob ein Kind in irgendeinem Bereich besondere Förderung und Unterstützung benötigt. Ziel ist es, jedem Kind die schulischen Bedingungen zu ermöglichen, die jede Schulanfängerin und jeder Schulanfänger braucht, um erfolgreich lernen zu können.

Im Schuljahr 2020/21 zeigen in der Sozialregion 7: Nordost (Hainichen) 21,5 Prozent aller untersuchten Kinder Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung, 11,8 Prozent der untersuchten Mädchen und Jungen sind übergewichtig. Wie stark diese Befunde mit der Corona-Pandemie zusammenhängen, muss weiter untersucht werden.

In der Sozialregion 7: Nordost (Hainichen) können Kinder und Jugendliche Grundschulen und Oberschulen besuchen. Im Schuljahr 2020/21 besuchen 58,2 Prozent aller Schülerinnen und Schüler der Region eine Grundschule und 41,8 Prozent waren Oberschülerinnen und Oberschüler. Ohne Abschluss haben im Schuljahr 2020/21 vier Personen die Schule verlassen. Die Anzahl der Absolventinnen und Absolventen ohne Abschluss ist schwankend.

In der statistischen Betrachtung nicht erfasst werden Kinder und Jugendliche, die in der Sozialregion leben, aber außerhalb dieser eine Bildungseinrichtung besuchen. Inbegriffen sind jedoch aus anderen Regionen einpendelnde Schülerinnen und Schüler.

INKLUSION & leben

Einen Schwerbehindertenausweis besitzen im Jahr 2020 10,2 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner der Sozialregion. Das sind absolut 3.042 Personen. Die meisten aller Besitzerinnen und Besitzer sind 65 Jahre und älter. Der Fokusbericht “Älterwerden im Landkreis Mittelsachsen” vertieft die Thematik unter der Rubrik Immaterielle Lebenslagen.

Ausblick

Im September 2022 ist der 1. Fokusbericht im Rahmen des Kooperationsprojektes der Hochschule Mittweida und dem Landkreis Mittelsachsen erschienen. Dieser widmet sich dem Thema “Älterwerden im Landkreis Mittelsachsen”. Unter den vier Themenschwerpunkten Demografie, Finanzen und Einkommen, Immaterielle Lebenslagen und Soziale Teilhabe werden in den kommenden Wochen Blogbeiträge zu den Ergebnissen veröffentlicht.

Wir laden Sie herzlich ein, uns weiter zu folgen.

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